Der Ayinger Glockenkrieg von 1991
Fast zwanzig Jahre nach der schmerzhaften Zusammenlegung einiger
Dörfer aus zwei verschiedenen Landkreisen zu einer neuen Gemeinde,
nach langwierigen Klagen über Verluste aber keinerlei Zugewinne schien
allmählich Gewöhnung und Alltag einzukehren. Helfendorf hatte
hinnehmen müssen, dass in dem neuen Gemeindenamen der eigene
nicht mehr genannt wurde und das Dorf wie alle anderen Ortsteile auch
den Namen „Aying“ aufgesetzt bekamen. Die Gemeindeverwaltung war
aus dem relativ neuen Rathaus geräumt und ins alte Ayinger Rathaus
verlegt worden. Helfendorf hatte keinen eigenen Bürgermeister mehr.
Die Bewohner vieler Ortsteile mussten bei Fahrzeugwechsel sogar ihre
geliebten Aiblinger Autonummernschilder gegen die München-Land
Nummern austauschen. Ein weiterer, noch dazu ständig sichtbarer
Identitätsverlust. |