Der Ayinger Glockenkrieg von 1991

Glücklicherweise waren alle Beteiligten so klug, keinerlei Namen preiszugeben. Helfendorfer und Ayinger sind sich offensichtlich in diesem Punkt absolut einig. Einig wie in allen guten Familien: Darüber schweigt man.
Wie in allen guten Familien haben wir gemeinsam Großes zustandegebracht. In einem großen Verein, der „Ayinger-Gmoa- Kultur“ sind Mitglieder aus allen Ortsteilen. Mit gemeinsamen Kräften wurde 2004 in Helfendorf auf dem Platz vor der Pfarrkirche ein Riesenspektakel über den Helfendorfer, ja den Bayerischen Stammesheiligen Emmeram aufgeführt, in 14 Vorstellungen ein Riesenerfolg. Die Dörfer sind zusammengewachsen, die „Glockenflexerei“ ist Legende geworden, man erzählt sich wie in der Einleitung aller Asterix- Stories : „ Die ganze Republik ist von der Verwaltung besetzt, nur ein kleines bayerisches Dorf – wer wohl? – widersetzt sich den Besatzern ... “. So etwas eint!!!! Außerdem haben wir inzwischen einen bayerischen Papst, der doch wohl mit uns widersetzlichen Emmeramijüngern umzugehen weiß. Schließlich lebte er lange in Regensburg, Emmerams eigentlicher Wirkungsstätte.
Also – wie gesagt, wir sind eine große Familie aus gutem Hause und können schweigen. Da muss man sich schon die Zähne ausbeißen, um herauszubringen, woher die Aufständischen kommen.